Die Idee der Versorgung von kranken Menschen mit Literatur, die zur
Genesung beiträgt, hat eine lange Tradition. Die Grundlagen einer
benutzerfreundlichen Arbeit in einer Patientenbibliothek bilden dabei eine
hohe Kommunikationskompetenz und ein ausgeprägter Service-Gedanke. Wie
steht es um diesen Service zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Sparzwänge auf
Seiten der Krankenhäuser durch die jüngste Gesundheitsreform einerseits und
die veränderten Ansprüche der Menschen im Informationszeitalter
andererseits stellen heutige Patientenbibliotheken vor große
Herausforderungen. Sie befinden sich strukturell zwischen den
Zuständigkeitsbereichen der Kultur- und Gesundheitsverwaltung. Deshalb
sind sie in den Klinikalltag oft nur mangelhaft integriert. Nur wenn es den
Patientenbibliotheken jedoch gelingt, durch alternative
Finanzierungsmöglichkeiten, engagierte Öffentlichkeitsarbeit und ein
attraktives Medienangebot (z.B. Hörbücher) ihren besonderen Mehrwert für
die Klinik herauszustellen, können sie die Genesung der Patienten im Sinne
ganzheitlicher Versorgung fördern. Das Buch richtet sich an Bibliothekare,
Entscheidungsträger im Krankenhauswesen und jeden interessierten
Patienten.