Anhand des hier erstmals vollstandig veroffentlichten, uberwiegend franzosisch geschriebenen Briefwechsels zwischen Lavater, Bonnet und Bennelle wird die Geisteswelt des schweizerischen 18. Jahrhunderts weitgehend erschlossen. Es geht um eine naturwissenschaftlich und naturphilosophisch zu fundierende Theologie von okumenischer Dimension auf dem Hintergrund der Leibniz-Wolffschen Philosophie, zu der aber auch Locke und Condillac treten, und die Entdeckung der grossen Mathematiker, Naturwissenschaftler und Mediziner der Zeit (Newton, Bernoulli, Haller). Lavaters Bestreben, seine theologischen und philosophischen Zeitgenossen (z.B. Spalding, Jerusalem, Mendelssohn, Iselin, Zimmermann) in seine Arbeiten einzubeziehen, wird in diesem Briefwechsel belegt. Bonnet, der entscheidende Begriffe pragt, spielt dabei die Rolle des geistigen Vaters und Katalysators, der in Leipzig aufgewachsene Bennelle uberwiegend diejenige des sprachlichen Vermittlers. Viele der an ihn gerichteten Briefe Lavaters sind bisher nicht gefunden worden. Ermittelt werden konnte hingegen der meistgesuchte Autor in der Lavaterforschung, Etienne Thourneyser. Ihm wird eine besondere Monographie der Verfasserin gewidmet."