Ein erster Ausgangspunkt dieser Oberlegungen liegt in der These, daB erst die Erwei- terung des Theorieverstandnisses in der Soziologie wie in der Geschichtswissenschaf- und die HerauslOsung besonders der theoretisch-methodologischen Probleme der allge- meinen Sozialwissenschaften aus der Wissenschaftslogik - eine fruchtbare Diskussion uber theoretische Probleme der empirischen Geschichtsforschung ermoglicht hat. Wir haben uns deshalb im Horizont dieser theoretisch-methodologischen Probleme bewegt, metatheoretische wie methodische Fragen dagegen nicht vorrangig behandelt. Der zweite Ausgangspunkt lag in der Strategie, die Geschichtswissenschaft in den Bereich der empirisch-analytischen Sozialwissenschaften einzubeziehen, diese aber gleicher- maBen mit den Fragestellungen und Ergebnissen der hermeneutischen Theorie zu kon- frontieren. Ein Ausdruck dieser Fragestellung ist der Versum, den von Husserl und Schutz ubernommenen Begriff der Lebenswelt historism-soziologisch aufzuladen - und fur die empirische historism-soziologische Forschung frumtbar zu mamen. Von dieser Fragestellung geleitet, haben wir historisme Tatsamen, Ereignis etc. ebenso analysiert wie den Begriff der Erklarung und das Problem cler Generalisierung historisch-soziologischer Tatsamen. Von dieser Fragestellung aus haben wir auch die Position des historischen Forschers, seine Beziehung zum Material zu thematisieren gesucht. Bei der eindringlichen Untersumung vor allem des Begriffs der Erklarung haben wir herkommlime begriffsrealistische und -nominalistisme Erkenntnistheorien ebenso zu hinterfragen versumt wie das deduktive Erklarungsmodell Hempels und den tradier- ten Gegensatz von idiographischer und nomothetismer Methode. Urn so mehr konzen- trieren sich die Oberlegungen auf den spezifischen Typ der Verallgemeinerungen, wie sie fur den empirischen Geschichtsforscher sinnvoll sein mogen.