"Ich bin gar nicht sicher, ob >Alles andere als ein Held< nicht der beste Roman irgendeines heute lebenden deutsch schreibenden Autors ist." Sebastian Haffner
Robert Mohwinkel ist kein Held. Im Gegenteil, er versucht, wo immer es geht, sich ganz und gar anzupassen. In der Familie, in der Schule, in seiner Ausbildung zum Schiffsmakler, in der Wehrmacht, stets möchte der junge Träumer, nicht auffallen. Nur im Tanzclub blüht er ein wenig auf. Erst nach dem Krieg, als sich die Zeiten geändert haben, und die Duckmäuser alter Schule nicht mehr gefragt sind, wacht er auf. Doch selbst diesmal macht er es nicht wirklich richtig. Der Roman "Alles Andere als ein Held" erschien erstmals 1959, ging allerdings trotz guter Kritiken neben Grass' "Blechtrommel" und Bölls "Billard um halb zehn" unter. Das lag nicht zuletzt daran, dass man in Deutschland so kurz nach dem Krieg von der allseitigen Anpasserei, den Verbrechen der Wehrmacht und den Betrügereien, auf denen sich das "Wirtschaftswunder" begründete, nichts hören wollte. Als der Roman 2002 nochmals erschien, wurde er begeistert gefeiert und sofort in die SWR-Bestenliste gewählt. Nun liegt das Buch, vom Autor nochmals durchgesehen und mit einem neuen Nachwort versehen, im Rahmen der Lorenzen-Werkschau im Verbrecher Verlag endlich wieder vor!