Borderlinepatienten werden oft als "Problempatienten" angesehen (Neigung zum Agieren, Abbrechen der Therapie, Gegenübertragungsprobleme beim Therapeuten) und haben deshalb besondere Modifikationen im therapeutischen Setting notwendig gemacht. Da sie ambulant kaum zu behandeln sind, kommt der stationären Psychotherapie bei diesen Patienten eine besondere Bedeutung zu. Diese stellt oft die einzige realistische Entwicklungschance dar, gleichzeitig erzeugt die komplexe soziale Dynamik einer Psychotherapiestation gerade für Borderlinepatienten besondere Probleme, die unter Umständen eher zu einer Verschlechterung als zu einer Verbesserung ihres Zustandes führen können. Das vorliegende Buch vermittelt einen umfassenden Überblick über historische Entwicklung, theoretische Grundlagen und klinische Praxis der stationären analytischen Psychotherapie bei Borderlinepatienten. Ein durchgehendes Fallbeispiel verdeutlicht die theoretischen Ausführungen. Im empirischen Teil der Arbeit werden ein englisches und ein amerikanisches Behandlungsmodell dargestellt. Der Autor plädiert dafür, die anglo-amerikanischen Ansätze stärker in die deutsche Behandlungstradition zu integrieren.
Contributions by: Anita Franz, Ursula Preinhelter-Pouwels, Ulrike Scharr