Bei der Behandlung kardialer Erkrankungen sowie der arteriellen Hyper- tonie stellt die S-Rezeptorenblockade heute ein unentbehrliches The- rapieprinzip dar. Vor nahezu 20 Jahren wurden die S-Rezeptorenblocker in die Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingeflihrt, und zwar zunachst nur bei Angina pectoris. Ein Blick in die aktuelle medizini- sche Literatur des In- und Auslands zeigt jedoch, daB auch heute so- wohl klinisch wie wissenschaftlich die S-Rezeptorenblocker noch immer, eher sogar zunehmend von Interesse sind. Inzwischen verfligen wir zwar liber detaillierte Kenntnisse zur Pharmakologie und Pharmakokinetik der S-Rezeptorenblocker, auch unsere klinischen Erkenntnisse und Er- fahrungen haben einen fast kaum noch zu libersehenden Umfang angenom- men, und dennoch erfahrt unser diesbezligliches Wissen standig Verande- rung en und vor allem Erweiterungen. Als Beispiel hierzu mochte ich die metabolischen Veranderungen unter S-Rezeptorenblockade, die Anwendung der S-Rezeptorenblocker bei und nach Myokardinfarkt sowie ihren Ein- satz bei den Kardiomyopathien anflihren. Eine wichtige Eigenschaft der S-Rezeptorenblocker ist ferner ihr qlinstiger EinfluB auf den Blut- druck unter Belastung als Teilaspekt ihrer kardioprotektiven Wirkung. Zu den gesicherten Hauptindikationen der S-Rezeptorenblocker wie Angi- na pectoris, spezielle Formen von Herzrhythmusstorungen, einschlieB- lich des hyperkinetischen Herzsyndroms und die arterielle Hypertonie, sind ebenfalls gesicherte Nebenindikationen getreten, wie Hyperthyreo- se und die lokale Anwendung beim Glaukom. Als Randindikation konnen S-Rezeptorenblocker darliber hinaus in ausgewahlten Situationen auch bei neurologisch-psychiatrischen Erkrankungen wirksam sein. Ausgehend von den pharmakologischen Grundlagen einer Therapie mit S- Rezeptorenblockern solI dieses Buch den aktuellen Wissensstand der Behandlung kardiovascularer Erkrankungen mit S-Rezeptorenblockern darstellen, unter Berlicksichtigung der zuvor erwahnten Gesichtspunkte.