Die evangelische Ulrichskirche, 1457 errichtet, ist dem Langhaus der ehemaligen benediktinischen Stiftskirche und heutige Pfarrkirche St. Ulrich und Afra im Norden angelagert. Die ungewöhnliche Ausrichtung des Saalbaus nach Süden zeigt, dass er ursprünglich kein Kirchbau war. Bis ins 16. Jahrhundert hinein wurde der Bau als Vorhalle des Klosters, Grablege vornehmer Bürger und Predigthaus der Benediktiner genutzt. Erst 1526 wurde die 'Ulrichsgred' zur evangelischen Pfarrkirche. Im Zuge von drei Umbauphasen, um 1660, 1667–1693 sowie um 1710, wurde die Kirche mit einer barocken (Bild-)Ausstattung versehenen, die heute noch den Gesamteindruck prägt. Den Raumeindruck bestimmt der reizvolle Kontrast zwischen dem warmen Farbton von Nussbaumholz bei Kanzel, Altar und Emporen mit prachtvoller Vergoldung und der eleganten Leichtigkeit der hellen Stuckdecke. Zusammen mit der der reichen Bildausstattung ergibt sich ein einmaliger Eindruck einer evangelischen Bürgerkirche des Barock.