Die Industrie- und Handelskammern geben auch heute, uber 150 Jahre nach ihrer Entstehung, Anlass zu vielfaltigen Diskussionen. Insbesondere ihre pflichtzugehoerige Organisation und die damit verbundenen verfassungsrechtlichen Fragen waren Gegenstand zahlreicher Klagen und wissenschaftlicher Abhandlungen. Die geschichtliche Entwicklung der Industrie- und Handelskammern wurde dabei lediglich marginal behandelt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass bereits seit Entstehung der Handelskammern Anfang des 19. Jahrhunderts vielfaltige Kontroversen um diese Einrichtung an sich und um die Zugehoerigkeit kraft Gesetzes gefuhrt wurden. Diese Arbeit zeichnet die historische Entwicklung der Industrie- und Handelskammern nach. Ausgangspunkt der Betrachtung bilden die preussischen Kammergesetze als die massgeblichen Vorlaufer unseres heutigen IHKG (Gesetz zur vorlaufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern). Die Verfasserin analysiert die Erforderlichkeit der Kammern und zeigt Alternativen zu ihrer Organisation auf.