Davon ausgehend, dass der literarische Text grundsatzlich Text rhetorischen Charakters ist, dass gelegentlich auch der wissenschaftliche Text eine Art Narration ist, wie es etwa neuere Diskurse der kulturellen Anthropologie (Clifford, Crapanzano) und der Geschichtsschreibung (White) uberzeugend behaupten, werden im vorliegenden Konferenzband Texte besprochen, die in traditioneller Lekture als Kommunikate, als Ausdruck existentieller Erlebnisse eines Subjekts gelesen wurden, oder solche, die Schicksalsfragen und Selbstbilder von Nationen und konfessionellen Gemeinschaften formulieren. Die Referenten zeigen dabei das Spannungsfeld zwischen kommunikativer Funktion und Rhetorizitat literarischer Texte. Die so gestellte Frage beruhrt auch das Problem der Autorschaft, wirkt gegen inhaltlich orientierte Sinnbildungen am Text und richtet zugleich den Blick auch auf die referentielle Funktion der Rhetorizitat.