Keine Adlige hat je geschafft, was der bürgerlich geborenen Madame de Pompadour (1721-1764) aufgrund ihrer Schönheit, Bildung und Intelligenz scheinbar mühelos gelang: Als mächtige Mätresse und Mitregentin Ludwigs XV. zwei Jahrzehnte in Versailles zu residieren - dem König zunächst in leidenschaftlicher Liebe, später in tiefer Zuneigung und lebenslanger Freundschaft verbunden. Mit Charme und diplomatischem Geschick behauptete sich die Favoritin nicht nur am französischen Hof, sondern griff auch als einflußreiche Ratgeberin und Vermittlerin in die große Politik ein: In ihrem Salon empfing sie ausländische Diplomaten und half mit, im Siebenjährigen Krieg ein Bündnis mit Österreich zu schmieden. Auf der Höhe der Macht aber begannen ihre Kräfte zu schwinden. Sie starb an einer Lungenkrankheit am 15. April 1764.