Karl Popper gehört zu den einflußreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Das thematische Spektrum seiner Schriften reicht von der Wissenschaftstheorie über die Methodologie der Sozialwissenschaften bis hin zu politischen Stellungnahmen gegen totalitäre Gefährdungen der Demokratie. Dieser interdisziplinären Ausrichtung liegt ein einheitlicher Denkansatz zugrunde: der kritische Rationalismus als eine Theorie sozialen Lernens. Das Potential dieses Denkansatzes zur Ausrichtung insbesondere jener Wissenschaften, die sich mit dem Phänomen der modernen, offenen Gesellschaft auseinandersetzen, ist längst noch nicht ausgeschöpft und wird in der rein philosophie-internen Popper-Rezeption wenig berücksichtigt.Die Autoren dieses Bandes untersuchen den kritischen Rationalismus aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive. Damit wenden sie sich an alle, die an den theoretischen Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik interessiert sind. In ihren Untersuchungen befassen sie sich mit der zentralen Frage: Welchen Beitrag liefert der kritische Rationalismus zum besseren Verständnis und zur Gestaltung offener, demokratisch verfaßter Gesellschaften?