John Maynard Keynes wird am 5. Juni 1883 im britischen Cambridge geboren. Nach einer beeindruckenden Bildungskarriere nimmt er 1908 an der Universität Cambridge eine Lehrtätigkeit auf und hält Vorlesungen über Geld, Kredit und Preise. Nach der Veröffentlichung verschiedener Schriften (unter anderem zum indischen Finanzsystem, zum Versailler Vertrag und zum Goldstandard) veröffentlicht er Ende 1930 sein fünftes Buch A Treatise on Money und Anfang des Jahres 1936 die berühmte General Theory of Employment, Interest, and Money. Mit diesen Werken erschüttert er die gängige neoklassische Wirtschaftstheorie in ihren Fundamenten und begründet eine neue Makroökonomik. Keynes unterstellt hierbei eine fragile Marktwirtschaft, die Krisen hervorbringen kann, welche eines entschlossenen staatlichen Handelns bedürfen, um Arbeitslosigkeit und Stagflation zu vermeiden. Bis heute streiten die Ökonomen über die Keynessche Makroökonomik und die Rolle des Staates bei der Bekämpfung von Krisen. Die hier versammelten Beiträge diskutieren das Gesamtwerk dieses großen Denkers - auch vor dem Hintergrund aktueller Probleme: Was leisten seine Konzepte zum besseren Verständnis der Funktionsweise und zur besseren Gestaltung moderner Gesellschaften?