Mit seiner Theorie zeitgenössischer Performance hinterfragt André Lepecki, ehemaliger Dramaturg von Meg Stuart und Assistant Professor an der New York University, das Verständnis von und den Umgang mit Tanz, Bewegung und politischer Betrachtung von darstellender Kunst von Grund auf. Losgelöst von ästhetischen Fragen unternimmt er eine Ontologie der Bewegung, eine Analyse der Bedingungen, unter denen Bewegung als Grundlage von Tanz, Erkenntnis,Wahrnehmung und Subjektkonstitution verstanden werden kann. Sein Nachdenken über Tanz und choreographische Gestaltung ist dabei immer mit der Perspektive des Politischen verbunden. In der Analyse der Arbeiten von Choreographen wie Jérôme Bel, Juan Dominguez, Trisha Brown, La Ribot, Xavier Le Roy und Vera Mantero, aber auch bildender Künstler wie Bruce Nauman und William Pope.L, die das Verständnis von Tanz und Bewegung nachhaltig veränderten, entwickelt Lepecki ein neues Verhältnis zwischen Tanzwissenschaften, experimenteller Kunst und philosophischer Praxis.