Die vorliegende historisch-padagogische Studie untersucht die bislang noch kaum erforschte Epoche der Gymnasialentwicklung in Osterreich an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, in der die Umwandlung der elitaren Lateinschule jesuitischer Pragung zur allgemeinbildenden -Burgerschule- modernen Zuschnitts erfolgte. Dabei wird die Genese des hoheren Schulwesens nicht isoliert, sondern im Kontext des politisch-gesellschaftlichen Strukturwandels in der Habsburgermonarchie um 1800 sowie im padagogisch-geistesgeschichtlichen Problemzusammenhang der europaischen (Spat-)Aufklarung dargestellt. Die so gebotene -ganzheitliche- Sicht des erziehungshistorischen Phanomens Gymnasialreform in Osterreich 1773-1819 wird durch den Vergleich der Entwicklung des hoheren Schulwesens in der Habsburgermonarchie mit jener im benachbarten Kurfurstentum bzw. Konigreich Bayern noch erweitert. Daruber hinaus werden hier erstmals die osterreichischen Gymnasiallehrbucher des spaten 18. und fruhen 19. Jahrhunderts hinsichtlich ihres Inhalts und methodisch didaktischen Aufbaus im Detail analysiert, wodurch ein anschauliches Bild der gymnasialen -Schulwirklichkeit- dieser Zeit vermittelt wird."