Reimund Leicht führt mit fünf Untersuchungen in zentrale Aspekte der Geschichte der hebräischen astrologischen Literatur der Antike und des Mittelalters ein. Er bietet zugleich die bislang umfassendste Darstellung der reichen astrologischen Literaturtradition des Judentums, die bisher überwiegend nur in Handschriften zugänglich und damit auch dem Fachpublikum kaum bekannt war.Am Beginn steht eine Rekonstruktion der Anfänge der astrologischen Literatur der Juden in der Epoche des Hellenismus.In einem zweiten Teil stellt er ein bislang völlig unbekanntes Korpus von astrologischen Texten in hebräischer und aramäischer Sprache vor, das ein neues Licht auf die jüdische Kultur der Spätantike im Wechselspiel von rabbinischer Tradition und hellenistischer und christlicher Umweltkultur wirft.Das Fortleben und die Weiterentwicklung dieses astrologischen Erbes im jüdischen Mittelalter in Europa und im Orient ist Schwerpunkt des dritten Teils des Buches.Im vierten Teil untersucht der Autor die Entstehung der jüdischen Astromagie des Sefer Raziel und ihr Fortwirken im lateinischen Mittelalter. Abschließend diskutiert er die hebräische astromagische Übersetzungsliteratur, die vor allem im mittelalterlichen Spanien und in der Provence entstand und dort, ähnlich wie im Christentum, zunächst heftige Auseinandersetzungen über das Wesen der (Astro-)Magie hervorrief.