English summary: There is a distinct German tradition in commemorating the achievements of the German reformer Martin Luther. For example, 1817 and 1917 come to mind, when huge celebrations were staged to remember the 95 Theses, or the anniversaries of Luther's birth in 1883, 1933 and 1983. This volume presents twenty studies of Hartmut Lehmann that discuss the specific character of these celebrations. They show that the more Luther was praised by one party, the more others who also had vital interests in Luther's legacy were excluded; that the more Luther's message was popularized, the more the distinct value of his theological message was ignored; that the more one side attempted to neglect Luther's mistakes, the more others were eager to point out the reformer's weaknesses. Some of the studies look at the Luther celebrations in the United States of America, thus offering a comparative perspective. This volume is essential reading for those preparing the Luther jubilee of 2017. German description: Untersucht man die Lutherjubilaen der vergangenen zwei Jahrhunderte, fallt auf, dass viele der Lutherdeutungen, die Festredner bei den verschiedenen Anlassen - von der dreihundertjahrigen Wiederkehr der Abfassung der Thesen 1817 bis zur Erinnerung an Luthers 500. Geburtstag 1983 - mit Pathos vortrugen, relativ rasch wieder in Vergessenheit gerieten. Je popularer der Ton des Lutherlobs, desto rascher schwand die Erinnerung an diese Stimmen. Je starker die Aktualisierung besonderer Leistungen Luthers, desto kurzlebiger der Eindruck. Je mehr Luthers Leben heroisiert wurde, desto weniger konnten diejenigen, die Luther skeptisch gegenuberstanden, fur die Sache des Protestantismus und speziell des Luthertums gewonnen werden. Je mehr die Deutschen ihren Luther beziehungsweise Luther als eine der grossten Gestalten ihrer Geschichte feierten, desto schwieriger wurde es fur die Angehorigen anderer Nationen, Luthers Leistungen unbefangen zu loben. Fast will es scheinen, dass diejenigen, die Luther feierten, immer zuerst und vor allem sich selbst feierten - ihre eigene politische Position, ihre eigenen kulturellen Werte, ihre jeweiligen kirchenpolitischen Ansichten. Mit anderen Worten: Immer wieder, von 1817 an, wurde das Luthergedachtnis fur bestimmte politische oder auch kirchliche und kulturelle Zwecke instrumentalisiert.