Die Neurobiologie avanciert zur neuen Leitwissenschaft unserer Zeit mit weltanschaulich relevanten Theoriebildungen. Der Dokumentationsband der Funften OEkumenischen Sommerakademie 2003 in Kremsmunster enthalt die Vortrage, Statements und Diskussionsbeitrage zu Hirnforschung und Menschenbild. Damit wird versucht, den muhsamen, gelegentlich negierten, oft vorschnell abgebrochenen, weil in eigenen Positionen, Axiomen und Denkkategorien erstarrten Diskurs zwischen Naturwissenschaften, Theologie und Philosophie aufzunehmen und weiterzufuhren. Praktiker und Theoretiker unterschiedlicher Fachrichtungen bieten UEberblicke zum aktuellen Stand der empirischen Wissenschaften und zeigen die umfassenden Konsequenzen ihrer Analysen auf, speziell anhand der sogenannten "Determinismusdebatte". Zugleich konfrontieren sie einander im interdisziplinaren Gesprach mit eventuell unzulassigen Grenzuberschreitungen. Es kommen die komplexen Zusammenhange von Neurobiologie, Padagogik, Rechtswissenschaft, Philosophischer Ethik und Theologischer Anthropologie ebenso zur Sprache, wie systematische, pastoral- und bibeltheologische UEberlegungen zum traditionellen Selbst-Verstandnis des Menschen als eines autonomen, von Freiheit gepragten relationalen Wesens.