Schreibende Architekt*innen sind eine bedrohte Spezies. Doch wo käme der Berufsstand hin, wenn er das Nachdenken über die Architektur einstellen wollte? Arno Lederer ist ein Architekt, der schreiben kann: ironisch, frei von ideologischen Verhärtungen, kontrovers zur Fortschrittsgläubigkeit der Moderne. Von sich selbst sagt er, er sei ein „Amateur und Liebhaber der Theorie“. Bei ihm ist Diskussions- und Denkstoff drin, alle Theorie eben nicht grau und die Maus Frederick so zitierfähig wie Friedrich Schiller. Drinnen ist anders als draußen ist ein Buch, das nicht von A bis Z durchgeackert werden will, sondern in dem man sich vor- und zurückblätternd auf Lesereise begibt. „Arno Lederers Betrachtungen über Architektur lesen, heißt Architektur in ihrer Komplexität lesen, deuten und bewerten lernen“, schreibt die Architekturkritikerin Amber Sayah. Zusammen mit Jórunn Ragnarsdóttir hat sie die Texte aus Lederers großem Fundus ausgewählt.