Dieser Sammelband fasst zentrale Ergebnisse des von der DFG gefoerderten Projekts zur Geschichte des Deutschunterrichts in den beiden deutschen Staaten von 1945 bis 1989 zusammen. Einerseits geht es um Theorien und Konzepte des Unterrichts, die nach 1945 zunachst an Stroemungen aus der Zeit der Weimarer Republik anschliessen und sich im Begriff der konservativen Modernisierung bundeln lassen. Andererseits werden in Detailuntersuchungen unterschiedliche Aspekte des Unterrichts behandelt, die Differenzen und Gemeinsamkeiten in der Praxis des Faches Deutsch in den Landern und Staaten Deutschlands erkennen lassen: Einfluss der Lehrplane, Aufsatzunterricht mit Themenwahl sowie Beurteilungskriterien, Kanon der Literatur, Unterrichtsmethoden und Lesebucher. Die Lehrplangenerationen und die Analyse von Schuleraufsatzen bieten eine geeignete Grundlage fur eine historische Gliederung der Jahre zwischen 1945 und 1989. In den Befunden der Untersuchungen wird die Annahme bestatigt, dass unterhalb der Staatsformen von Parlamentarischer Demokratie und Diktatur Erziehung und Unterricht vor gleiche Aufgaben gestellt waren und nach vergleichbaren Loesungen gesucht haben. Im Kern der sprachlichen und literarischen Bildung sowie bei der Methodenwahl weisen die Curricula daher durchaus Konvergenzen auf.