Man stelle sich ein Glucksspiel vor, in dem es fast keine Chance gibt zu gewinnen. Selbst fur den kleinsten Gewinn liegt die Wahrscheinlichkeit bei nicht einmal zwei Prozent. Gewiss gibt es stattliche Hauptgewinne, aber die Aussichten einen solchen Volltreffer zu erwischen, sind verschwindend gering. Eher stirbt man beim Kegeln, wie die Stiftung Warentest zu berichten weiss. UEberhaupt wird nur die Halfte der Spieleinsatze fur die
Gewinnauszahlung verwendet. Wurden Sie an einem solchen Spiel teilnehmen?
Vor diesem Hintergrund spricht eigentlich nicht viel fur eine solche Bereitschaft. Dennoch nehmen Millionen Menschen in der Bundesrepublik an jeder Veranstaltung teil und zahlen jahrlich uber funf Milliarden Euro als Einsatz. Woche fur Woche vertrauen sie diesem Spiel ihre kostbarsten Habseligkeiten an - ihre Hoffnung und ihr Gluck. Das Spiel heisst Lotto.
Christoph Lau und Ludwig Kramer gehen der Faszination des Lottospiels auf den Grund und gewahren dabei auch einen einzigartigen Einblick in die zumeist verborgene Lebenswelt von Lottomillionaren. Ungewoehnliche Kronzeugen des Glucks geben Auskunft uber spontanen Reichtum, falsche Freunde und nahezu unbegrenzte Moeglichkeiten.
Ausgehend von den Beschreibungen des Lottoglucks wird schliesslich das menschliche Gluck als solches zu entschlusseln versucht. Die Theorien grosser Philosophen, von Aristoteles uber Thomas von Aquin bis zu Immanuel Kant - dargebracht mit lakonischer Distanz - reihen sich zu einer Kulturgeschichte
des Glucks. Auf dieser Folie entstehen neue Sichtweisen auf das Gluck des Menschen.
Verbluffend, originell und schlau. Ein Sachbuch mit literarischen Ambitionen.