Anhand der Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria werden die in der Zeitenwende in Palastina vorhandenen Geisteshaltungen dargestellt und die in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten aufgetretenen deuteronomistischen, weisheitlichen, apokalyptischen und hellenistischen Tendenzen berucksichtigt. Das Wirken von Jesus wird im Einklang mit seinem Judentum beschrieben und seine Kreuzigung durch die damals herrschende und spater revidierte Ansicht uber einen Messias erklart, der gewaltsam zu seiner Herrschaft gelangen sollte. Die Losloesung der Jesusanhanger vom Judentum und der darauf folgende innerchristliche Konflikt begrundet die antijudaistische Haltung massgebender Kirchenvater. Diese sahen in der Beibehaltung judischer Brauche der Judenchristen eine Gefahr fur die Einheit des Christentums, das schon im zweiten Jahrhundert von den Christen dominiert wurde, die aus dem Heidentum stammten. Diese Einstellung gegen die judaisierenden Christen fuhrte dann zu den antijudaistischen Aussagen christlicher Theologen.