<h3>Atelier und Produktion als Thema der Kunst heute</h3><p>Stets war das Atelier in der Geschichte der Kunst der Ort, an dem das Kunstwerk hergestellt wurde. Nach seiner Fertigstellung ist es dann »in die Welt entlassen« worden, in die Galerien, Museen und Privatsammlungen. Dieser »Ordnung« der Orte und ihrer Funktion entsprach gleichzeitig die Einheit von Autor und Kunstwerk, was wiederum die stilistischen wie gattungsspezifischen Identitäten sicherte. Heute gibt es diese fixierten Ordnungen und Zuordnungen nicht mehr - weder kennt die konzeptuelle Kunst einen einheitlichen Stil, noch wird die Produktion als eigenverantwortliche Handwerklichkeit verstanden -, stattdessen entstehen durch spielerische und assoziative Strategien vielfältige Verweisungsgefüge. Interessanterweise gerät gerade jetzt, wo verschiedentlich diese Situation auch als »Krise« gedeutet wird, das kunsthistorische Genre des Atelierbildes in das Blickfeld der Künstler, wird zum sinnbildlichen »Motiv«. Das Buch ist wie die Ausstellung als Essay konzipiert und spricht darüber, wie das Nachdenken über Kunst, das Kunst-Machen und die Orte der Kunst in den Kunstwerken selbst reflektiert werden. Denn es sind die »Schatten der Kunst« - in Anlehnung an eine Formulierung von Roland Barthes -, die nun in das Kunstwerk selbst Eingang finden. So werden 20 Arbeiten aus den letzten 15 Jahren gezeigt, in denen die Fragen von Autorenschaft, Ideenfindung, Stil, Partizipation sowie Beziehungen zwischen Atelier und öffentlichen Ausstellungsorten verhandelt werden.
Teilnehmende KünstlerInnen: Pawel Althammer, Tacita Dean, Katharina Grosse, Bruno Jakob, Christian Jankowski, Yuri Leiderman, Rita McBride, Mai-Thu Perret, Hermann Pitz, Sarah Rossiter, Giorgio Sadotti, Karin Sander, Adrian Schiess, Paul Sietsema, Deb Sokolov, Kathrin Sonntag, Annika Ström, Elizabeth Wright, Adrea Zittel, Artur Zmijewski.</p><p>Ausstellung:
Museum für Gegenwartskunst Siegen, 17/11/2013-9/3/2014</p>