Wer Robert Kurz liest, versteht, wie die Weltkrise funktioniert Die Weltwirtschaftskrise wird wahrgenommen wie ein Hollywood-Spektakel mit eingebautem Happy End. Doch die Krise liegt im System. Die kapitalistische Dynamik hat sich erschöpft. Wir sind auf dem Weg in eine große Weltdepression. Statt langfristige Entwicklungen zu beobachten, lassen wir uns vom kurzfristigen Zeithorizont der Märkte und den unmittelbaren Erwartungen der Marktteilnehmer leiten. Dieser selbst auferlegten Froschperspektive, die sich auch in der aktuellen Krisenliteratur spiegelt, setzt Robert Kurz historische Tiefenschärfe entgegen. Er beschreibt die ökonomischen Einschnitte der Nachkriegsgeschichte nicht als Resultat von Wirtschaftspolitik, sondern umgekehrt die Wirtschaftspolitik als Reaktion auf eine blinde Dynamik des Weltmarkts. Während die gängigen Erklärungsmuster die Krise auf "Exzesse" von gierigen Bankern zurückführen, zeigt Robert Kurz,...