Wächserne Anatomien, pathologische Präparate, geburtshilfliche Bestecke, Kunstgegenstände, Handschriften: Am Berliner Universitätsklinikum Charité sind im Laufe seiner 300jährigen Geschichte zahlreiche Sammlungen angelegt worden. Viele darin verborgenen Schätze gingen unwiederbringlich verloren, andere lagern noch heute, zumindest in Teilen, in verschiedenen Instituten und Kliniken des Krankenhauses.
Mag ein Objekt beim ersten Betrachten noch so unbedeutend erscheinen, kann es auf den zweiten Blick oft erstaunliche Geschichten erzählen. Seit 2002 werden in einer Vortragsreihe am Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité Besondere Objekte von Wissenschaftlerinnen und Sammlungskustoden vorgestellt. 15 Beiträge sind für dieses Buch exemplarisch zusammengestellt worden. Nach einer ersten Kontaktaufnahme zu dem Ding an sich, wird es von allen Seiten beleuchtet, mit Personen und anderen Objekten in Verbindung gebracht und ausgedeutet. Der Leser kann sich in eine technische Neuerung vertiefen, in eine Biographie eintauchen oder ein Krankheitsbild kennenlernen. Die Autoren und Autorinnen verfolgen wissenschaftliche Fragestellungen, wenden sich aber an alle, die sich für ‚Objektgeschichten' interessieren.
Zudem wird erläutert, warum die einzelnen Charité-Sammlungen entstanden sind, welchen Umfang und welche historische und aktuelle Bedeutung sie haben und welche Sammlungen heute öffentlich zugänglich sind.