der Entwicklungsgeschichte unserer Erde sowie des Lebens auf der Erde zu verstehen. Die Geologie ist zwar eine beschreibende und erkliirende, letzten Endes aber eine "historische" Wissenschaft. In engster Verbindung mit del' Geologie als Kernwissenschaft steht eine Reihe von Hilfswissenschaften, wie die Mineralogie, Lehre von den Mineralen, d. h. den einzelnen Bausteinen del' festen Erdkruste (Kohlen, El'ze, SaIze, Edelsteine und 1 Bestandteile del' Gesteine), weitel' die Gesteinslehre odeI' Petrographie bzw. Petro- logie und Petl'ochemie, d. h. Lehre von den Gesteinen (am Aufbau del' Erdkruste beteiligte, aus Mineralen zusammengesetzte Mineralmassen), ferner die Verstei- 2 nerungslehre odeI' Paliiontologie, d. h. Lehre von den pflanzlichen und tierischen Lebewesen fl'iiherel' Zeitl'aume und scblieBlich die Lagerstattenkunde als Lehre von dem Auftreten und den Entstehungsursachen del' Anhaufungen nutzbarer mine- ralischer Rohstoffe in del' Erde. AuBerdem bedarf die Geologie fiir ihre Forschungsarbeit noch del' Erkenntnisse anderer Wissensgebiete, wie del' Physik, Chemie, Geophysik, Zoologie, Botanik, Bodenlehre, Meteorologie, Astronomie, Biologie, Paliiogeographie, Paliiophytologie, Geomorphologie, Paliioklimatologie, Priihistorie, Gebirgsdruckforschung, Boden- mechanik u. a. m. Als besonders wertvoll fUr die Entwi('.kung del' geologischen Wissenschaft hat sich die Einbeziehung physikalisch-mathematischer (d. h. messender und experimenteller) Betrachtungsweisen sowie die Umstellung von statischer zu dynamischer Behandlung erwiesen. Hierdurch ist die vorwiegend beschreibende Geologie im Begriffe, sich zu einer exakten W issenschaft zu entwickeln. Als "Erdgeschichte" tritt sie in natiirlichen Gegensatz zur Geographie, d. h. del' vorwiegend die Oberflachenverhaltllisse behandelnden "Erdbeschreibung".