Die nordrhein-westfälische Stadt Mülheim an der Ruhr vereint modellhaft die spezifische Urbanität des Ruhrgebiets als polyzentrales Siedlungsgefüge und die städtischen wie politischen Herausforderungen und Potenziale einer sich im Strukturwandel befindenden Region. Mithilfe künstlerischer und kulturwissenschaftlicher Methoden haben vier Teams der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) – in Zusammenarbeit mit der Kulturorganisation Urbane Künste Ruhr – im Jahr 2013 in Mülheim ein Stadtlabor betrieben und darin ganz unterschiedliche Schichten der Stadt freigelegt, bearbeitet sowie sicht- und hörbar gemacht. Das Buch dokumentiert die verschiedenen Projekte und stellt sie zugleich in einen größeren Zusammenhang. Damit eröffnen sich neue Zugänge auf die Frage zum Verhältnis von Kunst und Stadt: Welche Rolle spielt künstlerische Forschung in urbanen Transformationsprozessen, wie kann sie sowohl zum diskursiven wie auch ästhetischen „Wissen“ über eine Stadt beitragen und soziale wie urbane Entwicklungen nicht nur anschaulich machen, sondern aktiv mitgestalten?