In den Textilien und der Weberei der Bergregion Luzons wurde die komplexe Mischung externer kultureller Einflusse in bezug auf unterschiedliche Materialien, Farben, Muster, Formen und Arten des Gebrauchs reflektiert. Diese kulturellen Einflusse aus anderen Landern lassen sich auf die geographische Lage der Philippinen zuruckfuhren. Denn durch die Nahe zur sudchinesischen und zur hinterindischen Kuste hatten die Inseln eine Schlusselposition innerhalb der Seehandelsrouten. Einzelne textile Charakteristika, die sich auf Geweben aus angrenzenden Regionen wiederfanden, wiesen gezielt auf Handelskontakte zu diesem Gebiet hin. Der Handel schien jedoch erst ab ca. 1500 unter anderem Textilien und Weberei nach Luzon gebracht zu haben. Dort waren Textilien als teuere Neuheit in erster Linie Prestigegegenstande und fanden nicht nur als Kleidung Verwendung, sondern vor allem im magisch-religiosen Bereich; ihr materieller und zeremonieller Wert hob sie uber den einer alltaglichen Tracht weit hinaus."