Der Generalredaktor der Jahre 1912-1936, Professor Dr. Georg Dittmann, hatte nach seinem Übertritt in den Ruhestand begonnen, eine Historia Thesauri linguae Latinae abzufassen. Wieviel davon fertig geworden ist, weiß ich nicht, da ich bei meinem kurzen Besuch des Thesaurus im Frühjahr 1957 keine Zeit fand, mir das Manuskript Dittmanns geben zu lassen und mich damit zu beschäftigen. I Trotzdem sollen diese Beiträge die von Dittmann begonnene Arbeit fortsetzen. Daß ich diese Fortsetzung übernahm, beruht auf dem engen persönlichen Verhält nis, das seit 1895 zwischen Dittrnann und mir entstand. Er, etwas älter als ich, war ein Bundesbruder von mir in dem Göttinger Klassisch-philologischen Verein und später, nach Abschluß unsrer Studien, Kollege in dem Münchener Thesaurusbüro. Wir blieben weiterhin freundschaftlich verbunden, wenn wir uns auch nur selten persönlich sahen. Die erste Beziehung zwischen seiner Historia Thesauri und mir stellte er selber her, und zwar in den Jahren nach 1945, in denen ich als Flüchtling oder Umsiedler aus Breslau erst in Weißenfels und dann in Halle2 lebte. Damals bat er mich mehr mals um Auskünfte über Personen und Sachen, die er zufällig von mir am schnell sten erhalten konnte. In dem Jahre nach seinem Tode besuchte uns, meine Frau und mich, seine Witwe, Frau Rose Dittmann, geb. von Aichberger, im März 1957. In unsern Gesprächen stellte es sich heraus, daß sie es gern sähe, wenn das von ihrem Mann begonnene Werk durch mich fortgesetzt würde. Ich war nicht abgeneigt, auf diesen Gedanken einzugehen.