Das UEbernahmerecht ist seit mehr als 30 Jahren Gegenstand umfangreicher gesetzgeberischer Initiativen und wissenschaftlicher Diskussionen. Seit dem Inkrafttreten des Wertpapiererwerbs- und UEbernahmegesetzes unterliegen UEbernahmeangebote komplexen Regelungen, die nach der Verabschiedung der EG-Richtlinie betreffend UEbernahmeangebote durch das UEbernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz vom 8. Juli 2006 eine teilweise Neugestaltung erfahren haben. Diese Abhandlung untersucht aus dem Kreis der vielschichtigen Problemfelder die rechtlichen Rahmenbedingungen von UEbernahmeangeboten auf boersennotierte Aktiengesellschaften und die in dem Zusammenhang relevanten Verhaltenspflichten von Vorstand und Aufsichtsrat der Zielgesellschaft einschliesslich immanenter Haftungsrisiken unter Berucksichtigung der Parallelregelungen des oesterreichischen UEbernahmegesetzes. Ausgehend von allgemeinen aktienrechtlichen Verhaltensstandards erfolgt die Betrachtung der massgeblichen Pflichten von Vorstand und Aufsichtsrat nach dem WpUEG und WpHG. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Informationspflichten, der Problematik konkurrierender Angebote und den Interessenkonflikten von Aufsichtsratsmitgliedern.