Zur Bestimmung des E-Moduls kennen Mertel und Beton als visko- elastische Festkerper angesehen werden, deren Verformungen bei Druckbeanspruchung durch Zusammenwirken von elastischem und vis- kosem Verformungsverhalten beschrieben werden kennen. Da das elastische Verhalten durch das eines Federelementes und das vis- kose Verhalten durch das eines Dampfungselementes beschrieben wird, laSt sich das viskoelastische Verhalten durch die Kombinaton beider Elemente erfassen. Die sich durch Mikrorisse und Setzen im Betonge- fuge ergebenden Verformungsanteile werden durch die Verformungs- eigenschaften von Friktionselementen beschrieben. Wegen des sehr geringen Verformungsanteils der Mikrorisse und der Gefugesetzungen bei der E-Modulbestimmung kann dieses Verformungsverhalten auch rein viskosen Verformungen zugewiesen werden. (Abschnitt 5. ) Die Betrachtungsweise als Zweistoffsystem ermeglicht, das Verfor- mungsverhalten von Mertel und Beton aus den stoffbedingten Verfor- mungseigenschaften der Komponenten Zementstein und Zuschlag abzu- lei ten. Mittels Regressionsbetrachtungen lassen sich fur den E- Modul des Zweistoffsystems mechanisch begrundbare Modellvorstel- lungen entwickeln. Um bei dieser Betrachtungsweise auch den bedeutsamen EinfluB der spannungsanderung a analytisch zu erfassen, wurden mechanisch begrundbare Modellvorstellungen unter Berucksichtigung der Bean- spruchungszeit entwickelt. Dazu wurden zunachst die Spannungs- Verformungs-Beziehungen bei vorgegebenem Verlauf der Spannung er- mittelt (siehe Abschnitt 5. ). Aus diesen Beziehungen lieBen sich die Verformungsgleichungen von rheologischen Modellvorstellungen bestimmen. Dabei wurden die rein elastischen Formanderungen den Federelementen, die verzegert - elastischen und viskosen Form- anderungen den Kelvineinheiten zugeordnet. Die Modellgleichungen weisen den allgemeinen Ansatz - 8- auf. Die entwickelten rheologischen Modellvorstellungen konnen in Modelle mit und ohne Berucksichtigung der Querdehnung ein- geteilt werden.