Die Finanzierung von Agglomerationen in Deutschland uber die Einwohnerwertung ist Ausgangspunkt zahlreicher wissenschaftlicher und politischer Kontroversen. Diese Arbeit erhebt den Anspruch, sich einem der kritischsten Instrumente in den deutschen Finanzausgleichssystemen sowohl auf staatlicher als auch auf kommunaler Ebene zu nahern und dieses intensiv zu hinterfragen. Dabei wird angestrebt, den gegenwartigen Stand der Diskussion zusammenfassend abzubilden, kritisch zu bewerten und substantiell zu erweitern, um so einen relevanten Beitrag zur Klarung dieser chronisch strittigen Frage zu leisten. Die Untersuchung fokussiert sich dabei auf drei zentrale Fragen "Warum wird eine besondere Berucksichtigung von Agglomerationen im Finanzausgleich gefordert? (Theorie)", "Wie wird diese besondere Stellung im Finanzausgleichssystem berucksichtigt? (Praxis)" und "Wie viel ist als Ausgleich der agglomerationsbedingten Sondersituation der Stadtstaaten angemessen? (Empirie)". Gerade vor dem Hintergrund der durch die Foederalismusreform II beschlossenen Vorgabe, die Landerhaushalte bis spatestens 2020 ohne Kreditaufnahme auszugleichen, erfahrt das Thema fur die Stadtstaaten und vor allem fur Bremen eine hohe Aktualitat und Brisanz.