Der Europaischen Union stehen nach ihrer Osterweiterung erhebliche finanzielle Herausforderungen und Verteilungskampfe bevor. Ziel dieser Arbeit ist es, Reformvorschlage fur das Finanzierungssystem der EU anhand normativer Kriterien zu diskutieren. Nach einer Analyse der bestehenden Finanzverfassung werden Anforderungen an ein rationales Finanzierungssystem der EU formuliert. Aufbauend auf Grundlagen der Finanzausgleichstheorie werden vier Gestaltungspostulate formuliert: Gerechtigkeit, Aufgabenadaquanz, Autonomie und Transparenz. Daran gemessen zeigt das bestehende Finanzierungssystem Schwachen, es besteht also Reformbedarf. Vorschlage fur Reformen innerhalb des bestehenden Beitragssystems werden ebenso diskutiert wie die Erweiterung um neue eigene Einnahmen, insbesondere eine EU-Steuer. Mittelfristig wird jedoch die Finanzierung uber ein sozialprodukt-proportionales Beitragssystem befurwortet.