Der allgegenwärtige Mythos "Sportwunder-DDR" beruht nicht zuletzt auf die
beachtlichen Erfolge ehemaliger DDR Athleten in den Wintersportarten. Wie
konnte es einem kleinen mitteleuropäischen Land wie der DDR gelingen, sich
im Wintersport an die Weltspitze zu bringen, obwohl es allein aus
geographischer und meteorologischer Sicht nur bescheidene
Voraussetzungen für den Wintersport bieten konnte? Mit welchen
leistungssportlichen Strategien und Methoden erreichte die DDR diese
Welterfolge und wie konnten sie diese Erfolge lange Zeit halten? Die
vorliegende Arbeit setzt sich mit der Problematik auseinander, wie es der DDR
gelang, durch eine effiziente Leistungssportförderung auch im
Wintersportbereich Weltspitzenleistungen zu erbringen. Dazu erfolgt eine
genaue Analyse des umfangreichen Systems der DDRLeistungssportförderung
anhand ausgewählter Wintersportarten von 1968
bis 1989. Zudem wird dem Hochleistungstraining unter Berücksichtigung der
als "Vertrauliche Dienstsachen" eingestuften Publikationen der ehemaligen
DHfK Leipzig sowie eigener Zeitzeugenbefragungen ein hoher Stellenwert
eingeräumt. Auf die Dopingproblematik wird ebenfalls eingegangen.