Zur Freiheit Befreit (Gal 5, I) - Die Moralisch-Praktische Relevanz Der Rechtfertigungslehre
Diese Arbeit befasst sich mit dem Glaubenskonzept der gnadenhaften Rechtfertigung des Menschen. Ausgangspunkt ist die conditio humana, d.h. die Ambivalenz und Endlichkeit menschlichen Lebens. Ein Ansatz, der die Gestaltung von individuellem und gemeinsamem Leben angesichts seiner Bruche und Fragwurdigkeiten sinnvoll ermoeglicht, findet sich in den paulinischen Schriften. Die Glaubensperspektive eines gnadigen Gottes, der den Menschen geschenkweise "gerecht macht", bietet sich als Lebensstandpunkt an. Aus theologisch-ethischer Sicht bedeutet dies: Ein von moralischen und vermeintlich heilsnotwendigen Leistungszwangen befreites Glaubensverstandnis ermoeglicht eine zutiefst humane Lebensgestaltung, motiviert durch die Kraft der befreienden und ermutigenden Liebe Gottes.