Die EU-Grenz- und Migrationspolitik haben seit 1999 eine neue Dimension erreicht. Eine "gemeinsame" Aussengrenze ist entstanden. Die Koordination, Harmonisierung und Weiterentwicklung des Grenzmanagements wird seit 2005 von der Agentur FRONTEX vorangetrieben, die sich als unpolitische Dienstleisterin versteht. Ziel dieser Arbeit ist es, die Praktiken des EU-Aussengrenz- und Migrationsmanagements nachzuzeichnen und deren Auswirkungen herauszuarbeiten. Dabei werden mittels hermeneutisch-interpretativer Quellenanalyse die Charakteristika der Exterritorialisierung, Vernetzung sowie Entwicklung in Richtung von Suprastaatlichkeit extrahiert. Das Ausmass der irregularen Migration in die EU bleibt trotz der verstarkten Grenzuberwachung annahernd konstant, doch die Opferzahlen steigen an. Dies stellt aktuelle Politiken der Migrationssteuerung vor dem Hintergrund des globalen Wohlstandsgefalles massiv in Frage.