Von Kuenstlern Und Lebenskuenstlern - Frank Wedekinds «Kammersaenger» Und Die Keith-Dramen
Ein Thema kehrt in der Literatur um die Jahrhundertwende so haufig wieder, dass es zum Schlagwort geworden ist: Kunst und Leben. Wie schon der Begriff ein uberzeitliches Verhaltnis suggeriert, behaupten viele Texte die Unvereinbarkeit von Kunst und Leben als historische Konstante, gar als universale Voraussetzung des Schopfertums. Frank Wedekinds Dramen um 1900 beschreiben die Schwierigkeiten, unter den gegebenen Bedingungen kunstlerisch zu arbeiten. Sie fuhren vor, wie unter dem Druck der Vermarktung die Kunstler von den Lebenskunstlern verdrangt werden, und sie zeigen die Folgen einer solchen Entwicklung. So entsteht eine prazise Bestandsaufnahme der Zeit und der burgerlichen Gesellschaft."