Vom Buergerlichen Individuum Zur Sozialen Frage - Romane Von Karl Gutzkow
Gutzkows -Talent ist durchaus analytisch, nicht synthetisch-. Was Julian Schmidt 1852 als Einwand formulierte, bestimmt als Standpunkt des poetischen Realismus die Rezeption von Gutzkows Romanen noch heute. Das 'Eigentumliche' dieses Oeuvres ist jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen als asthetische Qualitat zu begreifen. An den "Briefen eines Narren an eine Narrin," an "Maha Guru" und "Wally," an den "Rittern vom Geiste" und den "Neuen Serapionsbrudern" wird gezeigt, warum Gutzkows Werke im 19. Jahrhundert eine Gelenkstelle fur die Geschichte des Genres darstellen, welchen Standort sie beziehen in jenem historischen Prozess, in dem die soziale Frage die burgerliche Individualitat neu bestimmt hat. So zeichnen sich die Konturen eines 'anderen Gutzkow' ab."