Kulturelle Vielfalt in Freiraum und Landschaft in ihrer Komplexität zu erfassen bedeutet, Räume von unterschiedlichen sozialen Gruppen und Milieus, von Werten, Praktiken und Lebensweisen her zu denken. Freiräume und Landschaften werden dabei ebenso als Schauplatz wie Produkt sozialen Handelns verstanden. Zugleich werden die kulturellen Ordnungen des Raumes und die damit verbundenen Machtverhältnisse hinterfragt.
In Städten und Metropolregionen haben die Globalisierungsprozesse und Migrationsbewegungen der vergangenen Jahrzehnte zu einer neuen kulturellen Vielfalt geführt. Menschen unterschiedlicher Sozialisation nutzen öffentliche Freiräume gemeinsam, aber nicht immer auf die gleiche Weise. In Praktiken, Artefakten, Diskursen und Subjektivierungen werden Kultur und somit Raum- und Identitätskonstruktionen sichtbar.
An der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis widmen sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes unterschiedlichen Dimensionen von Vielfalt in Stadt undLandschaft. Aus der Planung kommend fragen sie sowohl nach Aspekten der Wahrnehmung, Nutzung, Aneignung und Gestaltung von städtischen Freiräumen und Kulturlandschaften als auch nach den Chancen, Herausforderungen und Konflikten, die aus der kulturellen Vielfalt für die Freiraum- und Landschaftsplanung erwachsen.