Gaston Bachelard wendet sich in seinen spaten Werken immer mehr der poetischen Imagination zu. Er will die Bilder der Dichter lesen, um auf diese Weise selbst zu einem imaginierenden Bewusstsein zu gelangen. Als traumender Leser ladt er jeden dazu ein, mit ihm zu traumen. Dabei liegt ihm nichts ferner, als uns etwas verkundigen zu wollen. Und wie er einerseits keinerlei Lehre im Sinne vorschreibender Kategorien mitzuteilen hat, entzieht er sich andererseits selbst allen Versuchen, sein Denken in ein Schema einzuordnen. Bachelards philosophische Reflexion geschieht als Hingabe an das Verstandnis des Menschen selbst und der ihn umgebenden Welt. In freiwillig gewahlter Einsamkeit kommt er aber nicht nur auf sich zuruck, sondern auf den Menschen als solchen, dessen Wohl in seinem Sichverstehen liegt, im Geschehen des Lebens als Erleben von Wissen und Wahrheit, als Moeglichkeit, zu einem glucklichen Leben zu gelangen.