Die chemische Industrie ist durch ein außergewöhnliches Entwickhmgs tempo gekennzeichnet. Bei vielen namhaften Gesellschaften beträgt der Anteil der nach 1948 neu entwickelten Produkte mehr als 40% der Ge samterzeugung. Bei der starken Konkurrenz und der oft nur beschränkten Nutzungsdauer neuer Produktionsverfahren hängt der wirtschaftliche Erfolg wesentlich von der Schnelligkeit der Investitionsentscheidung und der Errichtung der Anlagen ab. Die Ermittlung des Kapitalbedarfs für die neuen Anlagen, die Vorkalkulation der Kosten der neuen Produkte, die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und die Technik der Projektierung neuer Anlagen sind hierfür von entscheidender Bedeutung. Es erschien daher notwendig und an der Zeit zu versuchen, die Pro bleme und Methoden der Vorkalkulation und Projektierung bei der aus gedehnten chemischen Industrie Deutschlands zusammenfassend dar zustellen. Im Gegensatz zu dem großen Umfang amerikanischer Spezial literatur fehlt es nämlich bisher an entsprechenden deutschsprachigen Werken, wenn man von Einzelveröffentlichungen absieht, unter denen besonders die Arbeiten von K. SCHOENEMANN zu beachten sind.