Trotz der umfangreichen Spezialliteratur, die in den letzten 160 Jahren uber das Werk der Dichterin Annette von Droste-Hulshoff entstanden ist, findet man eher wenige Titel die ihre Verskunst und ihre Kompositionen sowie ihre Vertonungen von Gedichten behandeln und die sich mit dem Wort-Ton-Verhaltnis in ihrem lyrisch-musikalischen Werk befassen. Man lobt eher ihre Prosawerke, gern zitiert man ihre Balladen. Nur wenigen ist jedoch bekannt, dass sie komponierte und dass sie eine Komponistin von 70 Liedern fur Gesang mit Klavierbegleitung und Gesangen ist. Ihre vier Opern: Babylon, Der blaue Cherub, Der Galeerensklave und Der Wiedertaufer wurden leider nicht vollendet. In diesem Buch konzentriert sich der Autor auf das Hervorheben der metrischen, rhythmischen, stilistischen und klanglichen Mittel, die die Dichterin und Komponistin in ihrem lyrisch-musikalischen Werk bevorzugte. Die kompositorischen und poetischen Mittel der Werke der Droste sind nicht neu. Es soll daher versucht werden, der Verbindung von bestimmten rhythmischen, kompositorischen, lyrischen, inhaltlichen Strukturen, die den typischen Stil der westfalischen Dichterin und Komponistin pragen, auf die Spur zu kommen.