Die traditionelle Aufgabe, Tanz und Tanzkunst innerhalb eines Systems der schonen Kunste festzustellen (Kant, Hegel, N. Hartmann), blieb bis heute 'asthetisch' ungelost. Ignoranz und Ratlosigkeit gegenuber dem tanzerischen Phanomen mogen z.T. durch Unwissenheit, ferner historisch bedingt sein; entscheidend ist ein methodischer Befund. Das Definitionsverfahren, das Eigenwesen von etwas durch abgrenzende Umgrenzung zu fassen, versagt vor dem -Zwischenwesen- des Tanzes. Diese fugitive, schwebend-transitorische Zeitkunst erweist sich auch darin als die fluchtigste: Sie entgeht durch ihre allbezugliche Zwischenstellung dem Zugriff des eindeutig definierenden Verstandes. Darum schlagt die unternommene Untersuchung den Weg einer phanomenologischen Erorterung ein. Sie sucht diejenigen Momente, welche den Tanz konstituieren, gerade in der Einheit einer eigentumlichen Zwischenstellung zur Selbstgegebenheit zu bringen."