Das Syndrom «Leitungsaphasie» - Klassische Fallstudien - Klassische Und Moderne Modelle
Das Syndrom Leitungsaphasie wurde erstmals in Wernickes Doktorarbeit (1874) erklart und mit zwei Fallbeschreibungen dokumentiert. Aus diesen geht hervor, dass Kardinalsymptome phonematische Paraphasien mit Approximationsversuchen sein sollen. Das zugrundeliegende Defizit nannte Wernicke eine -Korrekturstorung-. In der modernen Aphasiologie gilt die Leitungsaphasie vielfach als Nachsprechstorung. Ein Blick auf die Fallbeschreibungen aus der klassischen deutschen Aphasieforschung zeigt, dass die Diagnose -Leitungsaphasie- bei Patienten mit unterschiedlichen Symptombildern gestellt wurde. Ein Vergleich zwischen modernen und klassischen Theorien der Sprachproduktion macht die Prazision und Scharfsinnigkeit von Wernickes Theorie deutlich."