Der Band gibt Einblicke in die Arbeit der "Gemeinsamen Bildungskommission BRD/DDR", die im Mai 1990 seitens beider deutscher Staaten als Beratungs- und Koordinierungsorgan eingerichtet wurde, um die Zusammenführung der beiden Bildungs- und Wissenschaftssysteme vorzubereiten. Im Zentrum der Auswahl und Analyse von Dokumenten stehen der Bereich der "Allgemeinen schulischen Bildung" und die Tätigkeit der gleichnamigen Unterkommission.
Anhand von Originaldokumenten zum Verlauf der Verhandlungen sowie gestützt durch Interviews mit beiden Vorsitzenden der Kommission wird transparent, wie die im Einigungsvertrag vorgenommenen Weichenstellungen für die Schulentwicklung zustande kamen.
Damit ist es erstmals möglich, weit verbreitetet Thesen über Kolonialisierung, Anpassung und Neubeginn im Schulbereich unter Bezug auf den tatsächlichen Verhandlungsverlauf zu überprüfen sowie eine empirisch gestützte Interpretation der Ausgangspunkte der schulpolitischen Entwicklung in den neuen Bundesländern vorzunehmen.