Es ist fur uns eine besondere Freude und Ehre, daB wir unsere diesjahrige Jahresver- sammlung zusammen mit der DGOR durchftihren konnten. Der sehr gute Besuch von ins- gesamt 296 Teilnehmem aus Deutschland, {)sterreich und der Schweiz beweist, daB das Operations Research auch heute noch eine recht gro~e Anziehungskraft besitzt. Dabei stehen die theoretischen Arbeiten zur Zeit eher im Vordergrund des Interesses. Die An- wendung des OR auf die realen Probleme der Praxis sto~t dagegen leider nach wie vor auf gewisse Schwierigkeiten. Es ist nicht zu verkennen, daB gegentiber der Euphorie in den 60er-Jahren eine gewisse Emtichterung eingetreten ist. Dabei ist auch zu bedenken, daB heute manches unter OR segelt, das frillier zu den klassischen Disziplinen der allge- meinen Betriebswirtschaftslehre gehorte. Hinzu kommen die Schwierigkeiten der gegen- wartigen weltweiten Rezession. Sie waren zwar mit ihrem Zwang zur generellen Kosten- einsparung ein guter Naturboden fur eine umfassende Optimierung auf allen Gebieten. Demgegentiber steht der Investitionsstop, der sich u. a. auch auf die Inangriffnahme gros- serer Projekte, wie sie in der Regel OR-Anwendungen darstellen, auswirkt.
Es war deshalb das gro~e Verdienst dieser gemeinsamen Tagung, daB einmal mehr versucht wurde. diese Brucke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und auch zu zei- gen, daB sowohl in der industriellen Fertigung, wie auch in den Dienstleistungsbetrie- ben und in den Offentlichen Verwaltungen nach wie vor ein dankbares Feld fur die An- wendung von OR-Methoden vorhanden ist.