Ein breites Spektrum methodischer Ansätze beleuchtet in diesem Band profane und sakrale Kopf- und Büstenbildnisse und gelangt zu einer Neubewertung dieser zentralen Gattung. Die Kontinuität der Bildform und ihre Ambivalenz zwischen Individualität und Typus, Bildnis und Kultobjekt, Lebendigkeit und Fragmentierung lassen die Objekte für eine Vielzahl von Fragestellungen fruchtbar werden. Dreizehn Beiträge beleuchten die Spannungsfelder 'Paradigma Antike', 'Fiktives Porträt, wahres Antlitz', 'Status und Memoria', 'Performanz des Fragments' sowie 'Material und Illusion'. Anstelle eines Überblicks wurde bewusst eine Konzentration auf Italien verfolgt, die sich als gewinnbringend für die Diskussion aus unterschiedlichen methodischen Blickwinkeln erweist. Beiträge zur deutschen Klassik und dem 18. Jahrhundert in England erweitern die Perspektive und zeigen auf, in welcher Form Topoi, etwa jener der Lebendigkeit, reflektiert werden.