In der 1985 erschienenen Letztfassung seines Mode-Buchs folgt Koenigs Argumentation konsequenter noch als in den vorherigen Ausgaben einer interdisziplinaren Leitlinie. Neben den aus der Kostumgeschichte vertrauten historischen Entwicklungen, die facettenreich nachgezeichnet werden, verknupft der Autor ethnologische und ethologische, zivilisationsspezifische mit soziologischen Aspekten. Er schoepft seine Erkenntnisse ebenso aus dem Vergleich von Mensch und Tier wie aus jenem unterschiedlich kultivierter Voelkerschaften, aus der Konfrontation divergierender Verhaltensweisen nicht minder als aus derjenigen von Umgangsformen zwischen Individuen oder Gruppen gemass deren jeweiliger Schichtzugehoerigkeit. Dieses polyperspektivische Verfahren erhellt durch viele einleuchtende Fakten und Beispiele Koenigs These, dass es sich bei Mode und Modischem um ein symbolisches Kommunikationsmedium handelt, das sowohl der Konkurrenz als auch der Konsistenz menschlicher Verkehrskreise dienen kann und tatsachlich dient: Man kann die Moden (aus innerem Antrieb und/oder anderen veranlasst) nutzen, sei es um Nahe, sei es um Distanz ausserlich zu signalisieren.