Jean-Paul Sartre hat seine Bemuhungen um eine Moralphilosophie nie aufgegeben. Davon zeugen die seit 2005 nun auch im Deutschen vorliegenden Entwurfe fur eine Moralphilosophie aus dem Jahre 1948 sowie spatere explizite Versuche. Doch auch sein philosophisches, literarisches und kunstkritisches Werk ist von ethischen Fragen durchzogen. Die Autoren der Artikel und ausfuhrlichen Rezensionen nahern sich der Sartreschen Moral in Situation von verschiedensten Seiten. Dabei werden Themen wie Unaufrichtigkeit, Luge, Rollenspiel, burgerliche Heuchelei in ihren differenzierten historischen und sozialen Auspragungen, Gewalt, aber auch Bruderlichkeit und Solidaritat, Freiheit und Verantwortung sowie die Funktion und das Selbstverstandnis der Intellektuellen eroertert. Sartre wird in Beziehung zu Dietrich Bonhoeffer, Soeren Kierkegaard und zu den Romantikern gebracht - der Blick reicht von Russland bis Japan.