Thomas Manns «Der Tod in Venedig» - Eine Entwicklungsgeschichte Im Spiegel Philosophischer Konzeptionen
Die Arbeit folgt den Spuren Platons, Nietzsches und Schopenhauers in Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig." Es wird gezeigt, dass es sich hierbei nicht um eine willkurliche Reihung philosophischer Versatzstucke handelt, sondern vielmehr um die stringente Anordnung koharenter Konzeptionen. Die Novelle wird zunachst auf der Basis der beiden platonischen Dialoge "Phaidros" und "Symposion" analysiert, um von dort den Einbruch des mit Nietzsche gefassten Dionysischen in die Kunstlerexistenz des Protagonisten zu verdeutlichen. Abschliessend diskutiert die Verfasserin, inwieweit es sich bei der dionysischen Uberwaltigung Aschenbachs um den Schlusspunkt einer insgesamt desastrosen Entwicklung handelt, wobei - referierend auf die Konzeption Schopenhauers - eine alternative Perspektivierung des Novellenendes erprobt wird."