Leidenschaft, Intrigen und Unglück am Hofe Sachsens
Die Liebeszaubereien der Gräfin Rochlitz
Sie waren das Skandalpaar am sächsischen Fürstenhof und beschäftigten bis nach ihrem Tode Volk, Adel und Gerichte. Die Rede ist von Kurfürst Johann Georg IV. und Magdalena Sybilla von Neitschütz, Reichsgräfin von Rochlitz.
Mit einem Liebeszauber soll die Gräfin den Landes-fürsten verhext haben. Trunken vor Liebesglück konnte ihn niemand aus den Fängen der schönen Billa entreißen. Im Gegenteil: er machte Sybilla zu seiner offiziellen Geliebten. Schmähschriften bezichtigten die Gräfin der Hurerei, der Teufelsbeschwörung und Hexerei. Selbst als die schöne Gräfin schwer an Pocken erkrankt war, konnte Johann Georg nicht von ihr lassen und steckte sich an. Nach ihrem Tod ließ er sie mit fürstlichem Gepränge begraben.
Kaum war er selbst dem Pockengift erlegen, da wurde die tote Gräfin der Gruft entnommen und genau untersucht. Man wollte erfahren, welch höllischer Zauber noch nach ihrem Tode von ihr ausging. Die Mutter der Gräfin wurde anschließend der Inquisation und der Schnurenfolter unterworfen. Übrigens: Nachfolger des unglücklichen Johann Georg wurde dessen Bruder, August der Starke.